Festool-Tochter exoIQ stellt erstes aktives Exoskelett vor

Die exoIQ GmbH, Tochterunternehmen der TTS Gruppe zu der auch die Festool GmbH gehört, bringt ein aktives Exoskelett auf den Markt.

Aktive Unterstützungssysteme für den Schulterbereich sind auf dem Markt bisher nicht zu finden. Der Vorteil eines aktiven Exoskeletts liegt aber auf der Hand. Wie passive Systeme leiten sie die Last von schwächeren in stärkere Körperpartien um. Und darüber hinaus lassen sie sich ganz individuell auf die Person und Tätigkeit einstellen. Die Hamburger Firma exoIQ hat nach intensiven biomechanischen Analysen ein aktives Exoskelett entwickelt, das mit bis zu 5 kg Kraftunterstützung pro Arm Tätigkeiten über Kopf und in Brusthöhe spürbar leichter macht.

Mann arbeitet mit dem Exoskelett S700 von exoIQ über Kopf mit einem Blindnietgerät
Exoskelett S700 macht Nieten setzen über dem Kopf leichter

Technisch gesehen sind Exoskelette körpergetragene Unterstützungssysteme, die den Mitarbeitenden die Last zwar nicht abnehmen, aber sie auf stärkere Körperpartien umverteilen. Statt in die Schulter wird die Kraft zum Beispiel in die Hüfte eingeleitet. Beim neuen aktiven Exoskelett S700 von exoIQ werden die Oberarme elektro-pneumatisch mit bis zu 5 kg zusätzlicher Kraft unterstützt. Die Muskulatur in Schultern, Armen und Nacken wird dadurch entlastet. Werkzeuge oder die eigenen Arme fühlen sich so fast schwerelos an.

Aktive Unterstützungssysteme

Mit dem akkubetriebenen S700 bringt exoIQ eine Innovation, die es bisher auf dem Markt nicht gab. „Der Clou bei aktiven Unterstützungssystemen ist, dass die Kraftentfaltung individuell einstellbar ist. Das S700 greift den Mitarbeitenden sozusbagen unter die Arme, um Überlastung und Ermüdung zu vermeiden. Aber der Unterstützungsbedarf kann von jedem Nutzer und für jede Tätigkeit anders eingestellt werden. Und das System lässt sich jederzeit in den Pausenmodus schalten, damit es bei Nebentätigkeiten nicht stört.“, so Bernward Otten, Geschäftsführer der exoIQ aus Hamburg. Das S700 generiert die Zusatzkraft mittels Pneumatik. Die Pneumatik wird über einen akkubetriebenen Kompressor angetrieben, welcher mit Festool Akkus betrieben wird. Es passen dabei alle handelsüblichen Festool 18V Akkus in das Gerät.

Mann stellt die Kraftunterstützung des Exoskeletts an dem Bedienfeld an der Brust ein
Entscheidender Vorteil gegenüber passiven Systemen: die anpassbare Kraftunterstützung.

Belastung reduzieren, höhere Konzentration und Arbeitsqualität                   

Exoskelette sollen Mitarbeitende nicht ersetzen, sondern deren Belastung reduzieren. Beim Einsatz des S700 bei Tätigkeiten über Kopf oder in Brusthöhe, tritt ein unmittelbar spürbarer, positiver Effekt ein. Geringere Ermüdung und höhere Konzentration wirken sich auf die Mitarbeiterzufriedenheit sowie Arbeitsqualität gleichermaßen aus. „Nichts ist flexibler als der Mensch, der sich über Millionen von Jahren evolutionär weiterentwickelt hat. Der wichtigste Antrieb erfolgreicher Unternehmen ist, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden konsequent zu erhalten. Und da bieten wir mit dem S700 ein ergonomisches Hilfsmittel, dass Arbeit leichter macht.“, ergänzt exoIQ Geschäftsführer Robert Weidner. Das Schulter Exoskelett S700 kann erstmals auf der Messe Automatica vom 21.-24.06.2022 in München erlebt werden. Ab Oktober 2022 sind Praxistests in ausgewählten Industriebetrieben möglich. Weitere Infos könnt ihr über die Webseite von exoIQ erfahren.

Mann arbeitet mit dem Exoskelett S700 von exoIQ über Kopf mit einem Exzenterschleifer, angetrieben durch Festool Akkus
Das Schulter Exoskelett S700 greift beim Schleifen in Überkopfhöhe unter die Arme.

Hilti bietet ein passives Exoskelett an

Der einzige weitere Hersteller von Elektrowerjzeugen, der ein ähnliches Produkt anbietet ist Hilti. Im Unterschied zum „Festool“-Produkt bietet HIlti jedoch ein passives Exoskelett an. D.h. hier findet die Unterstützung nicht durch eine Motor oder ähnliches statt, sondern allein über Seilzüge soll der Mitarbeiter bei körperlich anstrengenden/ermüdenden Arbeiten unterstützt werden. Dabei wird kein dementsprechend auch kein Akku benötigt.

Abbildung des passiven Exoskeletts EXO-01 von Hilti
Hilti Überkopf-Exoskelett EXO-O1

Fazit

Meiner Meinung nach wird der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter im gewerblichen Bereich in dem kommenden Jahren sehr stark zunehmen. Es hat sich in den vergangenen Jahren schon bei der Absaugung von Schleif- oder Bohrstäuben gezeigt, dass der Schutz der Mitarbeiter immer wichtiger wird. Daher finde ich die Lösung eines aktives Exoskeletts genau den richtigen Weg, den Festool bzw. exoIQ geht. Ich denke, dass auch Hilti ein aktives Exoskelett nachlegen wird in den nächsten Monaten.

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